Das zweite Psalmbuch – (1000 v. Chr.)
Psalmen 42
1 Dem Vorsänger. Ein Maskil von den Söhnen Korahs. Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen, also lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
2 Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht?
3 Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott?
4 Daran will ich gedenken und in mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes – eine feiernde Menge.
5 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen für das Heil seines Angesichts.
6 Mein Gott, es beugt sich nieder in mir meine Seele; darum gedenke ich deiner aus dem Lande des Jordan und des Hermon, vom Berge Mizhar.
7 Tiefe ruft der Tiefe beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen.
8 Des Tages wird Jahwe seine Güte entbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.
9 Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes?
10 Wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott?
11 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil meines Angesichts und mein Gott ist.
Psalmen 43
1 Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit wider eine lieblose Nation! Von dem Manne des Trugs und des Unrechts errette mich!
2 Denn du bist der Gott meiner Stärke. Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes?
3 Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und zu deinen Wohnungen.
4 So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Jubelfreude ist, und werde dich preisen mit der Laute, Gott, mein Gott!
5 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil meines Angesichts und mein Gott ist.
Psalmen 44
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Maskil. Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen vor alters.
2 Du, mit deiner Hand hast du Nationen ausgetrieben, und sie hast du gepflanzt, Völkerschaften hast du verderbt, und sie hast du ausgebreitet.
3 Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat sie gerettet; sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest.
4 Du selbst bist mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs!
5 Durch dich werden wir niederstoßen unsere Bedränger; durch deinen Namen werden wir zertreten, die wider uns aufstehen.
6 Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und nicht wird mein Schwert mich retten.
7 Denn du rettest uns von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du beschämt.
8 In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir preisen ewiglich. (Sela.)
9 Doch du hast uns verworfen und zu Schanden gemacht, und zogest nicht aus mit unseren Heeren.
10 Du ließest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser haben für sich geraubt.
11 Du gabst uns hin wie Schlachtschafe, und unter die Nationen hast du uns zerstreut.
12 Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast nicht hochgestellt ihren Preis.
13 Du machtest uns zum Hohne unseren Nachbarn, zum Spott und Schimpf denen, die uns umgeben.
14 Du machtest uns zum Sprichwort unter den Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften.
15 Den ganzen Tag ist vor mir meine Schande, und die Scham meines Angesichts hat mich bedeckt,
16 wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen.
17 Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund.
18 Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade;
19 obgleich du uns zermalmt hast am Orte der Schakale, und uns bedeckt mit dem Schatten des Todes.
20 Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott,
21 würde Gott das nicht erforschen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens.
22 Doch um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet.
23 Erwache! Warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig!
24 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrückung?
25 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde.
26 Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen!
Psalmen 45
1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der Lieblichkeiten. Es wallt mein Herz von gutem Worte. Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge sei der Griffel eines fertigen Schreibers!
2 Du bist schöner als die Menschensöhne, Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet ewiglich.
3 Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held, deine Pracht und deine Majestät!
4 Und in deiner Majestät ziehe glücklich hin um der Wahrheit willen und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; und Furchtbares wird dich lehren deine Rechte.
5 Deine Pfeile sind scharf – Völker fallen unter dir – im Herzen der Feinde des Königs.
6 Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches.
7 Gerechtigkeit hast du geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Genossen.
8 Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.
9 Königstöchter sind unter deinen Herrlichen; die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir.
10 Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiß deines Volkes und deines Vaters Hauses!
11 Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm!
12 Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, werden deine Gunst suchen mit Geschenken.
13 Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, von Goldwirkerei ihr Gewand;
14 in buntgewirkten Kleidern wird sie zum König geführt werden; Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen, werden zu dir gebracht werden.
15 Sie werden geführt werden unter Freude und Jubel, sie werden einziehen in den Palast des Königs.
16 An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen im ganzen Lande.
17 Ich will deines Namens gedenken lassen alle Geschlechter hindurch; darum werden die Völker dich preisen immer und ewiglich.
Psalmen 46
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs; auf Alamoth, ein Lied. Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.
2 Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres,
3 wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm. (Sela.)
4 Ein Strom – seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.
5 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen beim Anbruch des Morgens.
6 Es toben die Nationen, die Königreiche wanken; er läßt seine Stimme erschallen: die Erde zerschmilzt.
7 Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. (Sela.)
8 Kommet, schauet die Großtaten Jahwes, der Verheerungen angerichtet hat auf der Erde!
9 Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt.
10 Lasset ab und erkennet, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden.
11 Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. (Sela.)
Psalmen 47
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall!
2 Denn Jahwe, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde.
3 Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füße.
4 Er erwählte für uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. (Sela.)
5 Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, Jahwe unter Posaunenschall.
6 Singet Gott Psalmen, singet Psalmen; singet Psalmen unserem König, singet Psalmen!
7 Denn Gott ist König der ganzen Erde; singet Psalmen mit Einsicht!
8 Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt.
9 Die Edlen der Völker haben sich versammelt und das Volk des Gottes Abrahams; denn die Schilde der Erde sind Gottes; er ist sehr erhaben.
Psalmen 48
1 Ein Lied, ein Psalm. Von den Söhnen Korahs. Groß ist Jahwe und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge.
2 Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des großen Königs.
3 Gott ist bekannt in ihren Palästen als eine hohe Feste.
4 Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt, waren herangezogen allesamt.
5 Sie sahen, da erstaunten sie; sie wurden bestürzt, flohen ängstlich hinweg.
6 Beben ergriff sie daselbst, Angst, der Gebärenden gleich.
7 Durch den Ostwind zertrümmertest du die Tarsis-Schiffe.
8 Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jahwes der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. (Sela.)
9 Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels.
10 Wie dein Name, Gott, also ist dein Lob bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte.
11 Es freue sich der Berg Zion, es mögen frohlocken die Töchter Judas um deiner Gerichte willen!
12 Umgehet Zion und umkreiset es, zählet seine Türme;
13 betrachtet genau seine Wälle, mustert seine Paläste, damit ihr’s erzählet dem künftigen Geschlecht!
14 Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewiglich! Er wird uns leiten bis an den Tod.
Psalmen 49
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Höret dies, ihr Völker alle; nehmet es zu Ohren, alle Bewohner der Welt;
2 sowohl Menschensöhne als Männersöhne, Reiche und Arme allzumal!
3 Mein Mund soll Weisheit reden, und das Sinnen meines Herzens soll Einsicht sein.
4 Neigen will ich zu einem Spruche mein Ohr, mein Rätsel eröffnen bei der Laute.
5 Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Ungerechtigkeit derer, die mir auf der Ferse sind, mich umringt.
6 Welche auf ihr Vermögen vertrauen und der Größe ihres Reichtums sich rühmen?
7 Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben,
8 (Denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muß davon abstehen auf ewig)
9 daß er fortlebe immerdar, die Grube nicht sehe.
10 Denn er sieht, daß die Weisen sterben, daß der Tor und der Unvernünftige miteinander umkommen und anderen ihr Vermögen lassen.
11 Ihr Gedanke ist, daß ihre Häuser stehen in Ewigkeit, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen.
12 Doch der Mensch, der in Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird.
13 Dieser ihr Weg ist ihre Torheit; und die nach ihnen kommen, haben Wohlgefallen an ihren Worten. (Sela.)
14 Man legt sie in den Scheol wie Schafe, der Tod weidet sie; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; und ihre Gestalt wird der Scheol verzehren, fern von ihrer Wohnung.
15 Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen. (Sela.)
16 Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergrößert die Herrlichkeit seines Hauses.
17 Denn wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit.
18 Ob er auch seine Seele segnete in seinem Leben – und man wird dich loben, wenn du dir selbst Gutes tust –
19 sie wird kommen zu dem Geschlecht seiner Väter; nimmermehr werden sie das Licht sehen.
20 Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird.
Psalmen 50
1 Ein Psalm; von Asaph. Der Mächtige, Gott, Jahwe, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
2 Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt.
3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frißt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig.
4 Er ruft dem Himmel droben und der Erde, um sein Volk zu richten:
5 „Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!“
6 Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet. (Sela.)
7 „Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will wider dich zeugen! Ich, ich bin Gott, dein Gott.
8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir.
9 Nicht werde ich Farren nehmen aus deinem Hause, noch Böcke aus deinen Hürden.
10 Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen.
11 Ich kenne alles Gevögel der Berge, und das Wild des Gefildes ist mir bekannt.
12 Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen: denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle.
13 Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?
14 Opfere Gott Lob, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde;
15 und rufe mich an am Tage der Bedrängnis: ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“
16 Zu dem Gesetzlosen aber spricht Gott: „Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen?
17 Du hast ja die Zucht gehaßt und hinter dich geworfen meine Worte.
18 Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern.
19 Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge.
20 Du saßest da, redetest wider deinen Bruder, wider den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus.
21 Solches hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen und es dir vor Augen stellen.“
22 Merket doch dieses, die ihr Gottes (Eloah) vergesset, damit ich nicht zerreiße, und kein Erretter sei da!
23 Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.
Psalmen 51
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bathseba eingegangen war. Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte: nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen!
2 Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde!
3 Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir.
4 Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest.
5 Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter.
6 Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mich Weisheit kennen lehren.
7 Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.
8 Laß mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
9 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Ungerechtigkeiten!
10 Schaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist!
11 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!
12 Laß mir wiederkehren die Freude deines Heils, und mit einem willigen Geiste stütze mich!
13 Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren.
14 Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit.
15 Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkünden.
16 Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich sie; an Brandopfern hast du kein Wohlgefallen.
17 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
18 Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems!
19 Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar.
Psalmen 52
1 Dem Vorsänger. Ein Maskil von David, als Doeg, der Edomiter, kam und Saul berichtete und ihm sagte: David ist in das Haus Abimelechs gekommen. Was rühmst du dich des Bösen, du Gewaltiger? Die Güte Gottes währt den ganzen Tag.
2 Verderben sinnt deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser Trug übend.
3 Du hast das Böse mehr geliebt, als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden. (Sela.)
4 Du hast alle Vertilgungsworte geliebt, du Zunge des Trugs!
5 Gott wird dich auch zerstören für immerdar; er wird dich fassen und herausreißen aus dem Zelte und auswurzeln aus dem Lande der Lebendigen. (Sela.)
6 Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen:
7 „Sieh den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke machte, sondern auf die Größe seines Reichtums vertraute, durch sein Schadentun stark war!“
8 Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewiglich.
9 Ich werde dich preisen ewiglich, weil du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren, denn er ist gut, vor deinen Frommen.
Psalmen 53
1 Dem Vorsänger, nach Machalath. Ein Maskil von David. Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben verderbt gehandelt und haben abscheulich das Unrecht geübt; da ist keiner, der Gutes tue.
2 Gott hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche.
3 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.
4 Haben keine Erkenntnis die, welche Frevel tun, die mein Volk fressen, als äßen sie Brot? Gott rufen sie nicht an.
5 Da überfiel sie ein Schrecken, ohne daß ein Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen, der dich belagerte. Du hast sie beschämt gemacht, denn Gott hat sie verworfen.
6 O daß aus Zion die Rettungen Israels da wären! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen.
Psalmen 54
1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil von David, als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält David sich nicht bei uns verborgen? Gott, durch deinen Namen rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht!
2 Gott, höre mein Gebet, nimm du Ohren die Reden meines Mundes!
3 Denn Fremde sind wider mich aufgestanden, und Gewalttätige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht vor sich gestellt. (Sela.)
4 Siehe, Gott ist mein Helfer; der Herr ist unter denen, die meine Seele stützen.
5 Er wird das Böse zurückerstatten meinen Feinden; nach deiner Wahrheit vertilge sie!
6 Opfern will ich dir mit Freiwilligkeit; deinen Namen will ich preisen, Jahwe, denn er ist gut.
7 Denn aus aller Bedrängnis hat er mich errettet; und mein Auge hat seine Lust gesehen an meinen Feinden.
Psalmen 55
1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil von David. Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
2 Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muß stöhnen
3 vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gesetzlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an.
4 Mein Herz ängstigte sich in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen.
5 Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich.
6 Und ich sprach: O daß ich Flügel hätte wie die Taube! Ich wollte hinfliegen und ruhen.
7 Siehe, weithin entflöhe ich, würde weilen in der Wüste. (Sela.)
8 Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Winde, vor dem Sturme.
9 Vernichte, Herr, zerteile ihre Zunge! Denn Gewalttat und Hader habe ich in der Stadt gesehen.
10 Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal sind in ihrer Mitte.
11 Schadentun ist in ihrer Mitte, und Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrer Straße.
12 Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser ist es, der wider mich großgetan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen;
13 sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter;
14 die wir trauten Umgang miteinander pflogen, ins Haus Gottes wandelten mit der Menge.
15 Der Tod überrasche sie, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol! Denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern.
16 Ich aber, ich rufe zu Gott, und Jahwe rettet mich.
17 Abends und morgens und mittags muß ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme.
18 Er hat meine Seele in Frieden erlöst aus dem Kampfe wider mich; denn ihrer sind viele gegen mich gewesen.
19 Hören wird Gott und sie demütigen – er thront ja von alters her (Sela) -; weil es keine Änderung bei ihnen gibt und sie Gott nicht fürchten.
20 Er hat seine Hände ausgestreckt gegen die, welche mit ihm in Frieden waren; seinen Bund hat er gebrochen.
21 Glatt sind die Milchworte seines Mundes, und Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, und sie sind gezogene Schwerter.
22 Wirf auf Jahwe, was dir auferlegt ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, daß der Gerechte wanke!
23 Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in die Grube des Verderbens; die Männer des Blutes und des Truges werden nicht zur Hälfte bringen ihre Tage. Ich aber werde auf dich vertrauen.
Psalmen 56
1 Dem Vorsänger, nach: „Die Taube der fernen Terebinthen“. Von David, ein Gedicht, als die Philister ihn zu Gath ergriffen. Sei mir gnädig, o Gott! Denn es schnaubt nach mir der Mensch; den ganzen Tag mich befehdend, bedrückt er mich.
2 Es schnauben meine Feinde den ganzen Tag; denn viele befehden mich in Hochmut.
3 An dem Tage, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
4 In Gott werde ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte das Fleisch mir tun?
5 Meine Worte verdrehen sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind wider mich zum Bösen.
6 Sie rotten sich zusammen, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern.
7 Sollte bei ihrem Frevel Rettung für sie sein? Im Zorn stürze nieder die Völker, o Gott!
8 Mein Umherirren zählst du. Lege in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buche?
9 Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tage, da ich rufe; dieses weiß ich, daß Gott für mich ist.
10 In Gott werde ich rühmen das Wort, in Jahwe werde ich rühmen das Wort.
11 Auf Gott vertraue ich; ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun?
12 Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer entrichten.
13 Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, ja, meine Füße vom Sturz, um zu wandeln vor dem Angesicht Gottes im Lichte der Lebendigen.
Psalmen 57
1 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht!“ Von David, ein Gedicht, als er vor Saul in die Höhle floh. Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn zu dir nimmt Zuflucht meine Seele, und ich will Zuflucht nehmen zu dem Schatten deiner Flügel, bis vorübergezogen das Verderben.
2 Zu Gott, dem Höchsten, will ich rufen, zu dem Gott, der es für mich vollendet.
3 Vom Himmel wird er senden und mich retten; er macht zum Hohn den, der nach mir schnaubt. (Sela.) Senden wird Gott seine Güte und seine Wahrheit.
4 Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
5 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!
6 Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet, es beugte sich nieder meine Seele; eine Grube haben sie vor mir gegraben, sie sind mitten hineingefallen. (Sela.)
7 Befestigt ist mein Herz, o Gott, befestigt ist mein Herz! Ich will singen und Psalmen singen.
8 Wache auf, meine Seele! Wachet auf, Harfe und Laute! Ich will aufwecken die Morgenröte.
9 Ich will dich preisen, Herr, unter den Völkern, will dich besingen unter den Völkerschaften.
10 Denn groß bis zu den Himmeln ist deine Güte, und bis zu den Wolken deine Wahrheit.
11 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!
Psalmen 58
1 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht!“ Von David, ein Gedicht. Redet ihr wirklich Gerechtigkeit durch Verstummen? Richtet ihr in Geradheit, ihr Menschenkinder?
2 Ja, im Herzen übet ihr Ungerechtigkeiten; eurer Hände Gewalttat wäget ihr dar im Lande.
3 Abgewichen sind die Gesetzlosen von Mutterschoße an, es irren von Mutterleibe an die Lügenredner.
4 Gift haben sie gleich Schlangengift, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt,
5 die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der der Zaubersprüche kundig ist.
6 Zerschmettere, o Gott, ihre Zähne in ihrem Maule, brich aus das Gebiß der jungen Löwen, Jahwe!
7 Laß sie zergehen wie Wasser, die zerfließen! Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie abgestumpft!
8 Laß sie sein gleich der Schnecke, die zerschmelzend dahingeht, gleich der Fehlgeburt eines Weibes, welche die Sonne nie erblickt hat!
9 Bevor eure Töpfe den Dorn merken, möge er ihn, frisch oder brennend, hinwegstürmen!
10 Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er wird seine Füße baden im Blute des Gesetzlosen.
11 Und der Mensch wird sagen: Fürwahr, es gibt Lohn für den Gerechten; fürwahr, es gibt einen Gott, der auf Erden richtet.
Psalmen 59
1 Dem Vorsänger, „Verdirb nicht!“ Von David, ein Gedicht, als Saul sandte, und sie sein Haus bewachten, um ihn zu töten. Befreie mich von meinen Feinden, o mein Gott! Setze mich in Sicherheit vor denen, die sich wider mich erheben!
2 Befreie mich von denen, die Frevel tun, und rette mich von den Blutmenschen!
3 Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Starke rotten sich wider mich ohne meine Übertretung und ohne meine Sünde, Jahwe!
4 Ohne eine Schuld meinerseits laufen und bereiten sie sich; wache auf, mir entgegen, und sieh!
5 Ja, du, Jahwe, Gott der Heerscharen, Gott Israels, erwache, um heimzusuchen alle Nationen! Sei keinem gnädig von den treulos Frevelnden! (Sela.)
6 Am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt.
7 Siehe, aus ihrem Munde sprudeln sie Böses hervor, Schwerter sind auf ihren Lippen – denn „wer hört?“
8 Du aber, Jahwe, wirst ihrer lachen, wirst spotten aller Nationen.
9 Meine Stärke, auf dich will ich achten; denn Gott ist meine hohe Feste.
10 Mein Gott wird mir mit seiner Güte zuvorkommen; Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden.
11 Töte sie nicht, damit mein Volk es nicht vergesse; laß sie umherirren durch deine Macht, und stürze sie nieder, Herr, unser Schild!
12 Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so laß sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen!
13 Mache ein Ende im Grimm, mache ein Ende, daß sie nicht mehr seien, und erkennen, daß Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde! (Sela.)
14 Und am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt.
15 Sie schweifen umher nach Speise; sie übernachten, wenn sie auch nicht satt sind.
16 Ich aber will singen von deiner Stärke, und des Morgens jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Feste gewesen und ein Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis.
17 Dir, meine Stärke, will ich Psalmen singen; denn Gott ist meine hohe Feste, der Gott meiner Güte.
Psalmen 60
1 Dem Vorsänger; nach Schuschan-Eduth. Ein Gedicht von David, zum Lehren, als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztale schlug, zwölftausend Mann. Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut, bist zornig gewesen; führe uns wieder zurück!
2 Du hast das Land erschüttert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es wankt!
3 Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit Taumelwein hast du uns getränkt.
4 Denen, die dich fürchten, hast du ein Panier gegeben, daß es sich erhebe um der Wahrheit willen. (Sela.)
5 Damit befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns!
6 Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen.
7 Mein ist Gilead, und mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab.
8 Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will ich meine Sandale werfen; Philistäa, jauchze mir zu!
9 Wer wird mich führen in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom?
10 Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast, und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren?
11 Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! Menschenrettung ist ja eitel.
12 Mit Gott werden wir mächtige Taten tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten.
Psalmen 61
1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Von David. Höre, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet!
2 Vom Ende der Erde werde ich zu dir rufen, wenn mein Herz verschmachtet; du wirst mich auf einen Felsen leiten, der mir zu hoch ist.
3 Denn du bist mir eine Zuflucht gewesen, ein starker Turm, vor dem Feinde.
4 Ich werde weilen in deinem Zelte in Ewigkeit, werde Zuflucht nehmen zu dem Schutze deiner Flügel. (Sela.)
5 Denn du, Gott, hast auf meine Gelübde gehört, hast mir gegeben das Erbteil derer, die deinen Namen fürchten.
6 Du wirst Tage hinzufügen zu den Tagen des Königs; seine Jahre werden sein wie Geschlechter und Geschlechter.
7 Er wird ewiglich bleiben vor dem Angesicht Gottes. Bestelle Güte und Wahrheit, daß sie ihn behüten!
8 Also werde ich deinen Namen besingen immerdar, indem ich meine Gelübde bezahle Tag für Tag.
Psalmen 62
1 Dem Vorsänger; für Jeduthun. Ein Psalm von David. Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung.
2 Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht viel wanken.
3 Bis wann wollt ihr gegen einen Mann anstürmen, ihr alle ihn niederreißen wie eine überhängende Wand, eine angestoßene Mauer?
4 Sie ratschlagen nur, ihn von seiner Höhe zu stoßen; sie haben Wohlgefallen an der Lüge; mit ihrem Munde segnen sie, und in ihrem Innern fluchen sie. (Sela.)
5 Nur auf Gott vertraue still meine Seele! Denn von ihm kommt meine Erwartung.
6 Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht wanken.
7 Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott.
8 Vertrauet auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.)
9 Nur Eitelkeit sind die Menschensöhne, Lüge die Männersöhne. Auf der Waagschale steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch.
10 Vertrauet nicht auf Erpressung, und setzet nicht eitle Hoffnung auf Raub; wenn der Reichtum wächst, so setzet euer Herz nicht darauf!
11 Einmal hat Gott geredet, zweimal habe ich dieses gehört, daß die Stärke Gottes sei.
12 Und dein, o Herr, ist die Güte; denn du, du vergiltst einem jeden nach seinem Werke.
Psalmen 63
1 Ein Psalm von David, als er in der Wüste Juda war. Gott, du bist mein Gott! Frühe suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und lechzenden Lande ohne Wasser,
2 – gleichwie ich dich angeschaut habe im Heiligtum – um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen.
3 Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen werden dich rühmen.
4 Also werde ich dich preisen während meines Lebens, meine Hände aufheben in deinem Namen.
5 Wie von Mark und Fett wird gesättigt werden meine Seele, und mit jubelnden Lippen wird loben mein Mund,
6 Wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich sinne in den Nachtwachen.
7 Denn du bist mir zur Hilfe gewesen, und ich werde jubeln in dem Schatten deiner Flügel.
8 Meine Seele hängt dir nach, es hält mich aufrecht deine Rechte.
9 Jene aber, die nach meinem Leben trachten, um es zu verderben, werden hineingehen in die untersten Örter der Erde.
10 Man wird sie preisgeben der Gewalt des Schwertes, das Teil der Schakale werden sie sein.
11 Und der König wird sich freuen in Gott; es wird sich rühmen ein jeder, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden.
Psalmen 64
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage; vor dem Schrecken des Feindes behüte mein Leben!
2 Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Übeltäter, vor der Rotte derer, die Frevel tun!
3 Welche ihre Zunge geschärft haben gleich einem Schwerte, ihren Pfeil angelegt, bitteres Wort,
4 um im Versteck zu schießen auf den Unsträflichen: plötzlich schießen sie auf ihn und scheuen sich nicht.
5 Sie stärken sich in einer bösen Sache; sie reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: Wer wird uns sehen?
6 Sie denken Schlechtigkeiten aus: „Wir haben’s fertig, der Plan ist ausgedacht!“ Und eines jeden Inneres und Herz ist tief.
7 Aber Gott schießt auf sie – plötzlich kommt ein Pfeil: ihre Wunden sind da.
8 Und sie werden zu Fall gebracht, ihre Zunge kommt über sie; alle, die sie sehen, werden den Kopf schütteln.
9 Und es werden sich fürchten alle Menschen, und das Tun Gottes verkünden und sein Werk erwägen.
10 Der Gerechte wird sich in Jahwe freuen und auf ihn trauen; und es werden sich rühmen alle von Herzen Aufrichtigen.
Psalmen 65
1 Dem Vorsänger, ein Psalm. Von David, ein Lied. Deiner harrt schweigend der Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir wird bezahlt werden das Gelübde.
2 Hörer des Gebets! Zu dir wird kommen alles Fleisch.
3 Ungerechtigkeiten haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben.
4 Glückselig der, den du erwählst und herzunahen lässest, daß er wohne in deinen Vorhöfen! Wir werden gesättigt werden mit dem Guten deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels.
5 Du wirst uns antworten durch furchtbare Dinge in Gerechtigkeit, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere!
6 Der die Berge feststellt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht,
7 der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerschaften.
8 Und es fürchten sich die Bewohner der Enden der Erde, vor deinen Zeichen; du machst jauchzen die Ausgänge des Morgens und des Abends.
9 Du hast die Erde heimgesucht und ihr Überfluß gewährt, du bereicherst sie sehr: Gottes Bach ist voll Wassers. Du bereitest ihr Getreide, wenn du sie also bereitest.
10 Du tränkest ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs.
11 Du hast gekrönt das Jahr deiner Güte, und deine Spuren triefen von Fett.
12 Es triefen die Auen der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel.
13 Die Triften bekleiden sich mit Herden, und die Täler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen.
Psalmen 66
1 Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm. Jauchzet Gott, ganze Erde!
2 Besinget die Herrlichkeit seines Namens, machet herrlich sein Lob!
3 Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei.
4 Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. (Sela.)
5 Kommet und sehet die Großtaten Gottes; furchtbar ist er in seinem Tun gegen die Menschenkinder.
6 Er wandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom; da freuten wir uns in ihm.
7 Er herrscht durch seine Macht auf ewig; seine Augen beobachten die Nationen. -Daß sich nicht erheben die Widerspenstigen! (Sela.)
8 Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme seines Lobes;
9 der unsere Seele am Leben erhalten und nicht zugelassen hat, daß unsere Füße wankten!
10 Denn du hast uns geprüft, o Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert.
11 Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt.
12 Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zu überströmender Erquickung.
13 Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde,
14 wozu sich weit aufgetan meine Lippen, und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Bedrängnis.
15 Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern samt Räucherwerk von Widdern; Rinder samt Böcken will ich opfern. (Sela.)
16 Kommet, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.
17 Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und seine Erhebung war unter meiner Zunge.
18 Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so würde der Herr nicht gehört haben.
19 Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets.
20 Gepriesen sei Gott, der nicht abgewiesen hat mein Gebet, noch von mir abgewandt seine Güte!
Psalmen 67
1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm, ein Lied. Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über uns, (Sela)
2 daß man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Rettung!
3 Es werden dich preisen die Völker, o Gott; es werden dich preisen die Völker alle.
4 Es werden sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde, du wirst sie leiten. (Sela.)
5 Es werden dich preisen die Völker, o Gott; es werden dich preisen die Völker alle.
6 Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen.
7 Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fürchten.
Psalmen 68
1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm, ein Lied. Möge Gott aufstehen! Mögen sich zerstreuen seine Feinde, und vor ihm fliehen seine Hasser!
2 Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gesetzlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes.
3 Aber freuen werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem Angesicht Gottes und jubeln in Freude.
4 Singet Gott, besinget seinen Namen! Machet Bahn dem, der einherfährt durch die Wüsteneien, Jah ist sein Name, und frohlocket vor ihm!
5 Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
6 Gott läßt Einsame in einem Hause wohnen, führt Gefangene hinaus ins Glück; die Widerspenstigen aber wohnen in der Dürre.
7 Gott, als du auszogest vor deinem Volke, als du einherschrittest durch die Wüste, (Sela)
8 da bebte die Erde, – auch troffen die Himmel vor Gott – jener Sinai vor Gott, dem Gott Israels.
9 Reichlichen Regen gossest du aus, o Gott; dein Erbteil – wenn es ermattet war, richtetest du es auf.
10 Deine Schar hat darin gewohnt; du bereitetest in deiner Güte für den Elenden, o Gott!
11 Der Herr erläßt das Wort; der Siegesbotinnen ist eine große Schar.
12 Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen, und die Hausbewohnerin verteilt die Beute.
13 Wenn ihr zwischen den Hürden lieget, werdet ihr sein wie die Flügel einer Taube, die überzogen sind mit Silber, und ihre Schwingen mit grüngelbem Golde.
14 Wenn der Allmächtige Könige darin zerstreut, wird es schneeweiß auf dem Zalmon.
15 Der Berg Basans ist ein Berg Gottes, ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans.
16 Warum blicket ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrt hat zu seinem Wohnsitz? Auch wird Jahwe daselbst wohnen immerdar.
17 Der Wagen Gottes sind zwei Zehntausende, Tausende und aber Tausende; der Herr ist unter ihnen: -ein Sinai an Heiligkeit.
18 Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jahwe, Gott, eine Wohnung habe.
19 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; Gott ist unsere Rettung. (Sela.)
20 Gott ist uns ein Gott der Rettungen, und bei Jahwe, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tode.
21 Gewiß, Gott wird zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der da wandelt in seinen Vergehungen.
22 Der Herr sprach: Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres,
23 auf daß du deinen Fuß in Blut badest, und die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.
24 Gesehen haben sie deine Züge, o Gott, die Züge meines Gottes, meines Königs im Heiligtum.
25 Voran gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten tamburinschlagender Jungfrauen.
26 „Preiset Gott, den Herrn, in den Versammlungen, die ihr aus der Quelle Israels seid!“
27 Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas, ihr Haufe, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis.
28 Geboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, o Gott, das, was du für uns gewirkt hast!
29 Um deines Tempels zu Jerusalem willen werden Könige dir Geschenke bringen.
30 Schilt das Tier des Schilfes, die Schar der Stiere mit den Kälbern der Völker; jeder wird sich dir unterwerfen mit Silberbarren. Zerstreue die Völker, die Lust haben am Kriege!
31 Es werden kommen die Großen aus Ägypten; Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken zu Gott.
32 Ihr Königreiche der Erde, singet Gott, besinget den Herrn, (Sela)
33 den, der da einherfährt auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er läßt seine Stimme erschallen, eine mächtige Stimme.
34 Gebet Gott Stärke! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den Wolken.
35 Furchtbar bist du, Gott, aus deinen Heiligtümern her; der Gott Israels, er ist es, der Stärke und Kraft gibt dem Volke. Gepriesen sei Gott!
Psalmen 69
1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von David. Rette mich, o Gott! Denn die Wasser sind bis an die Seele gekommen.
2 Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich.
3 Ich bin müde vom Rufen, entzündet ist meine Kehle; meine Augen schwinden hin, harrend auf meinen Gott.
4 Mehr als die Haare meines Hauptes sind derer, die ohne Ursache mich hassen; mächtig sind meine Vertilger, die ohne Grund mir feind sind; was ich nicht geraubt habe, muß ich alsdann erstatten.
5 Du, o Gott, weißt um meine Torheit, und meine Vergehungen sind dir nicht verborgen.
6 Laß nicht durch mich beschämt werden, die auf dich harren, Herr, Jahwe der Heerscharen! Laß nicht durch mich zu Schanden werden, die dich suchen, Gott Israels!
7 Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz.
8 Entfremdet bin ich meinen Brüdern, und ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter.
9 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
10 Als ich weinte, und meine Seele im Fasten war, da wurde es mir zu Schmähungen;
11 als ich mich in Sacktuch kleidete, da ward ich ihnen zum Sprichwort.
12 Die im Tore sitzen, reden über mich, und ich bin das Saitenspiel der Zecher.
13 Ich aber, mein Gebet ist zu dir, Jahwe, zur Zeit der Annehmung. O Gott, nach der Größe deiner Güte, erhöre mich nach der Wahrheit deines Heils!
14 Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke! Laß mich errettet werden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen!
15 Laß die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe mich nicht verschlingen; und laß die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen!
16 Erhöre mich, Jahwe! Denn gut ist deine Güte; wende dich zu mir nach der Größe deiner Erbarmungen!
17 Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte! Denn ich bin bedrängt; eilends erhöre mich!
18 Nahe meiner Seele, erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen!
19 Du, du kennst meinen Hohn und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger.
20 Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden.
21 Und sie gaben in meine Speise Galle, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig.
22 Es werde zur Schlinge vor ihnen ihr Tisch, und ihnen, den Sorglosen, zum Fallstrick!
23 Laß dunkel werden ihre Augen, daß sie nicht sehen; und laß beständig wanken ihre Lenden!
24 Schütte über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie!
25 Verwüstet sei ihre Wohnung, in ihren Zelten sei kein Bewohner!
26 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und von dem Schmerze deiner Verwundeten erzählen sie.
27 Füge Ungerechtigkeit zu ihrer Ungerechtigkeit, und laß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit!
28 Laß sie ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens, und nicht eingeschrieben mit den Gerechten!
29 Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, setze mich in Sicherheit!
30 Rühmen will ich den Namen Gottes im Liede, und ihn erheben mit Lob.
31 Und es wird Jahwe wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Farre mit Hörnern und gespaltenen Hufen.
32 Die Sanftmütigen werden es sehen, sie werden sich freuen; ihr, die ihr Gott suchet, es lebe euer Herz!
33 Denn Jahwe hört auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht.
34 Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt!
35 Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden daselbst wohnen und es besitzen.
36 Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.
Psalmen 70
1 Dem Vorsänger. Von David, zum Gedächtnis. Eile, Gott, mich zu erretten, Jahwe, zu meiner Hilfe!
2 Laß beschämt und mit Scham bedeckt werden, die nach meinem Leben trachten! Laß zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück!
3 Laß umkehren ob ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha!
4 Laß fröhlich sein und in dir sich freuen alle, die dich suchen! Und die deine Rettung lieben, laß stets sagen: Erhoben sei Gott!
5 Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Erretter bist du; Jahwe, zögere nicht!
Psalmen 71
1 Auf dich, Jahwe, traue ich: Laß mich nimmer beschämt werden!
2 In deiner Gerechtigkeit befreie mich und errette mich! Neige dein Ohr zu mir und schaffe mir Rettung!
3 Sei mir ein Fels zur Wohnung, um stets dahin zu gehen! Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Burg.
4 Mein Gott, errette mich aus der Hand des Gesetzlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewaltsamen!
5 Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jahwe; meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschoße an, aus meiner Mutter Leibe zogest du mich hervor; von dir ist stets mein Lobgesang.
7 Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht.
8 Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobe, von deinem Ruhm den ganzen Tag.
9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht!
10 Denn meine Feinde haben von mir geredet, und die auf meine Seele lauern, miteinander geratschlagt;
11 und sie sagen: Gott hat ihn verlassen; verfolget und greifet ihn, denn kein Erretter ist da!
12 O Gott, sei nicht fern von mir; mein Gott, eile zu meiner Hilfe!
13 Laß beschämt werden, laß vergehen, die wider meine Seele sind! Laß mit Hohn und Schande bedeckt werden, die mein Unglück suchen!
14 Ich aber will beständig harren und all dein Lob vermehren.
15 Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag deine Rettung; denn ich weiß sie nicht zu zählen.
16 Ich werde kommen mit den Machttaten des Herrn Jahwe, werde gedenken deiner Gerechtigkeit, deiner allein.
17 Gott! Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis hierher habe ich deine Wundertaten verkündet.
18 Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlaß mich nicht, o Gott, bis ich verkünde deinen Arm dem künftigen Geschlecht, allen, die da kommen werden, deine Macht!
19 Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du große Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du?
20 Du, der du uns viele Bedrängnisse und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben, und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde.
21 Du wirst meine Größe mehren, und du wirst dich wenden und mich trösten.
22 Auch will ich dich preisen mit der Harfe, ja, deine Wahrheit, mein Gott! Ich will dir Psalmen singen mit der Laute, du Heiliger Israels!
23 Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast;
24 auch meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen.
Psalmen 72
1 Für Salomo. O Gott, gib dem Könige deine Gerichte, und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs!
2 Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine Elenden nach Recht.
3 Es werden dem Volke Frieden tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit.
4 Er wird Recht schaffen den Elenden des Volkes; er wird retten die Kinder des Armen, und den Bedrücker wird er zertreten.
5 Man wird dich fürchten von Geschlecht zu Geschlecht, so lange Sonne und Mond bestehen.
6 Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land.
7 In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist.
8 Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde.
9 Vor ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub lecken;
10 die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die Könige von Scheba und Seba.
11 Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.
12 Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der keinen Helfer hat;
13 Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und die Seelen der Armen wird er retten.
14 Von Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer sein in seinen Augen.
15 Und er wird leben, und von dem Golde Schebas wird man ihm geben; und man wird beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen.
16 Es wird Überfluß an Getreide sein im Lande, auf dem Gipfel der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde.
17 Sein Name wird ewig sein; so lange die Sonne besteht, wird fortdauern sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen werden ihn glücklich preisen.
18 Gepriesen sei Jahwe, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein!
19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen.
20 Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.