Das dritte Psalmbuch – (1000 v. Chr.)
Psalmen 73
1 Ein Psalm; von Asaph. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind.
2 Ich aber – wenig fehlte, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären ausgeglitten meine Schritte.
3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich sah die Wohlfahrt der Gesetzlosen.
4 Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tode, und wohlgenährt ist ihr Leib.
5 Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt.
6 Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
7 Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens.
8 Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie.
9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde.
10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft.
11 Und sie sprechen: Wie wüßte es Gott, und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten?
12 Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen.
13 Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände.
14 Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war.
15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne.
16 Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen;
17 bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes und jener Ende gewahrte.
18 Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern.
19 Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse!
20 Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten.
21 Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach,
22 da war ich dumm und wußte nichts; ein Tier war ich bei dir.
23 Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand;
24 durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen.
25 Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde.
26 Vergeht mein Fleisch und mein Herz – meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.
27 Denn siehe, es werden umkommen, die dir ferne sind; du vertilgst alle, die buhlerisch von dir abweichen.
28 Ich aber, Gott zu nahen ist mir gut; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, Jahwe, gesetzt, um zu erzählen alle deine Taten.
Psalmen 74
1 Ein Maskil; von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn wider die Herde deiner Weide?
2 Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil – des Berges Zion, auf welchem du gewohnt hast!
3 Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt.
4 Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt.
5 Sie erscheinen wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes;
6 und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern.
7 Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
8 Sie sprachen in ihrem Herzen: Laßt uns sie niederzwingen allesamt! – Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes im Lande.
9 Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, welcher weiß, bis wann.
10 Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort?
11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende!
12 Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes.
13 Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern.
14 Du zerschmettertest die Häupter des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volke, den Bewohnern der Wüste.
15 Du ließest Quell und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus.
16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond und die Sonne hast du bereitet.
17 Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
18 Gedenke dessen: der Feind hat Jahwe gehöhnt, und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet.
19 Gib nicht dem Raubtiere hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiß nicht für immer!
20 Schaue hin auf den Bund! Denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat.
21 Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; laß den Elenden und Armen deinen Namen loben!
22 Stehe auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung von den Toren den ganzen Tag!
23 Vergiß nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich wider dich erheben, steigt auf beständig.
Psalmen 75
1 Dem Vorsänger, „Verdirb nicht!“ Ein Psalm von Asaph, ein Lied. Wir preisen dich, o Gott, wir preisen dich; und nahe ist dein Name, deine Wundertaten verkündigen es.
2 „Wenn ich die Versammlung empfangen werde, will ich in Geradheit richten.
3 Zerschmolzen sind die Erde und alle ihre Bewohner: Ich habe ihre Säulen festgestellt.“ (Sela.)
4 Ich sprach zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig! und zu den Gesetzlosen: Erhebet nicht das Horn!
5 Erhebet nicht hoch euer Horn; redet nicht Freches mit gerecktem Halse!
6 Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her kommt Erhöhung.
7 Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er.
8 Denn ein Becher ist in der Hand Jahwes, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus: ja, seine Hefen müssen schlürfend trinken alle Gesetzlosen der Erde.
9 Ich aber, ich will es verkünden ewiglich, will Psalmen singen dem Gott Jakobs.
10 Und alle Hörner der Gesetzlosen werde ich abhauen; es werden erhöht werden die Hörner der Gerechten.
Psalmen 76
1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaph, ein Lied. Bekannt ist Gott in Juda, in Israel groß sein Name.
2 Und in Salem ist seine Hütte, und seine Wohnung in Zion.
3 Dort zerbrach er des Bogens Blitze, Schild und Schwert und Krieg. (Sela.)
4 Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes.
5 Zur Beute sind geworden die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der tapferen Männer fand seine Hände.
6 Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind in tiefen Schlaf gesunken sowohl Wagen als Roß.
7 Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst!
8 Du ließest Gericht hören von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und ward stille.
9 Als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes. (Sela.)
10 Denn der Grimm des Menschen wird dich preisen; mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten.
11 Tut und bezahlet Gelübde Jahwe, eurem Gott; mögen alle, die rings um ihn her sind, Geschenke bringen dem Furchtbaren!
12 Er wird abmähen den Geist der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde.
Psalmen 77
1 Dem Vorsänger, für Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm. Meine Stimme ist zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme ist zu Gott, und er wird mir Gehör schenken.
2 Am Tage meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war des Nachts ausgestreckt und ließ nicht ab; meine Seele weigerte sich getröstet zu werden.
3 Ich gedachte Gottes, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. (Sela.)
4 Du hieltest fest die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht.
5 Ich durchdachte die Tage vor alters, die Jahre der Urzeit.
6 Ich gedachte meines Saitenspiels in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und es forschte mein Geist.
7 Wird der Herr auf ewig verwerfen, und hinfort keine Gunst mehr erweisen?
8 Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht?
9 Hat Gott vergessen gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? (Sela.)
10 Da sprach ich: Das ist mein Kranksein. Der Jahre der Rechten des Höchsten,
11 will ich gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken;
12 und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.
13 Gott! Dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein großer Gott wie Gott?
14 Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern.
15 Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. (Sela.)
16 Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es erzitterten die Tiefen.
17 Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her.
18 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde.
19 Im Meere ist dein Weg, und deine Pfade in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind nicht bekannt.
20 Du hast dein Volk geleitet wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons.
Psalmen 78
1 Ein Maskil; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruche, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit.
3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
4 wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.
5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun;
6 damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten;
7 und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten;
8 und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.
9 Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes.
10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln;
11 und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen.
12 Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans.
13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, und ließ die Wasser stehen wie einen Damm.
14 Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers.
15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen.
16 Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen.
17 Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste.
18 Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst.
19 Und sie redeten wider Gott; sie sprachen: Sollte Gott in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen?
20 Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen?
21 Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel;
22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.
23 Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet
24 und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben.
25 Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung.
26 Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind;
27 und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere,
28 und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen.
29 Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu.
30 Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde,
31 da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen Israels streckte er nieder.
32 Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch seine Wunderwerke.
33 Da ließ er in Eitelkeit hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken.
34 Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott eifrig;
35 und sie gedachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Und sie heuchelten ihm mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm;
37 denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde.
38 Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm.
39 Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.
40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde!
41 Und sie versuchten Gott wiederum und kränkten den Heiligen Israels.
42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,
43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans:
44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so daß sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten.
45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie fraßen, und Frösche, die sie verderbten.
46 Und er gab der Grille ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke.
47 Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen.
48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen.
49 Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar von Unglücksengeln.
50 Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis.
51 Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams.
52 Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste;
53 und er führte sie sicher, so daß sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer.
54 Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben.
55 Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels.
56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht.
57 Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen.
58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr.
60 Und er verließ die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
61 Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
62 Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er.
63 Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen;
64 seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht.
65 Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein;
66 und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach.
67 Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht;
68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat.
69 Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70 Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe;
71 hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.
72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.
Psalmen 79
1 Ein Psalm; von Asaph. Gott! Die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht.
2 Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde.
3 Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub.
4 Wir sind ein Hohn geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgeben.
5 Bis wann, Jahwe? Willst du immerfort zürnen, soll wie Feuer brennen dein Eifer?
6 Schütte deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen!
7 Denn man hat Jakob aufgezehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet.
8 Gedenke uns nicht die Ungerechtigkeiten der Vorfahren; laß eilends uns entgegenkommen deine Erbarmungen! Denn sehr gering sind wir geworden.
9 Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit deines Namens willen; und errette uns, und vergib unsere Sünden um deines Namens willen!
10 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Laß unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte!
11 Laß vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes laß übrigbleiben die Kinder des Todes!
12 Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, gehöhnt haben, siebenfach in ihren Busen zurück!
13 So werden wir, dein Volk, und die Herde deiner Weide, dich preisen ewiglich, dein Lob erzählen von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen 80
1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim-Eduth. Von Asaph, ein Psalm. Hirte Israels, nimm zu Ohren! Der du Joseph leitest wie eine Herde, der du thronst zwischen den Cherubim, strahle hervor!
2 Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung!
3 O Gott! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden.
4 Jahwe, Gott der Heerscharen! Bis wann raucht dein Zorn wider das Gebet deines Volkes?
5 Du hast sie mit Tränenbrot gespeist, und sie maßweise getränkt mit Zähren.
6 Du setztest uns zum Streit unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten untereinander.
7 O Gott der Heerscharen! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden.
8 Einen Weinstock zogest du aus Ägypten, vertriebest Nationen und pflanztest ihn.
9 Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfüllte das Land;
10 die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, und seine Äste waren gleich Zedern Gottes;
11 er streckte seine Reben aus bis ans Meer, und bis zum Strome hin seine Schößlinge.
12 Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so daß ihn berupfen alle, die des Weges vorübergehen?
13 Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Walde, und das Wild des Gefildes weidet ihn ab.
14 Gott der Heerscharen! Kehre doch wieder; schaue vom Himmel und sieh, und suche heim diesen Weinstock,
15 und den Setzling, den deine Rechte gepflanzt, und das Reis, das du dir gestärkt hattest!
16 Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen sie um.
17 Deine Hand sei auf dem Manne deiner Rechten, auf dem Menschensohne, den du dir gestärkt hast!
18 So werden wir nicht von dir abweichen; belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen.
19 Jahwe, Gott der Heerscharen! Führe uns zurück; laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden.
Psalmen 81
1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von Asaph. Jubelt Gott, unserer Stärke! Jauchzet dem Gott Jakobs!
2 Erhebet Gesang und lasset das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe!
3 Stoßet am Neumonde in die Posaune, am Vollmonde zum Tage unseres Festes!
4 Denn eine Satzung für Israel ist es, eine Verordnung des Gottes Jakobs.
5 Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten, wo ich eine Sprache hörte, die ich nicht kannte.
6 Ich entzog der Last seine Schulter, seine Hände entgingen dem Tragkorbe.
7 In der Bedrängnis riefest du, und ich befreite dich; ich antwortete dir in des Donners Hülle; ich prüfte dich an den Wassern von Meriba. (Sela.)
8 Höre, mein Volk, und ich will wider dich zeugen. O Israel, wenn du mir gehorchtest!
9 Es soll kein fremder Gott unter dir sein, und du sollst dich nicht bücken vor einem Gott des Auslandes.
10 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat; tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen.
11 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist nicht willig gegen mich gewesen.
12 Und ich gab sie dahin der Verstocktheit ihres Herzens; sie wandelten nach ihren Ratschlägen.
13 O daß mein Volk auf mich gehört, daß Israel in meinen Wegen gewandelt hätte!
14 Bald würde ich ihre Feinde gebeugt und meine Hand gewendet haben gegen ihre Bedränger.
15 Die Hasser Jahwes würden sich ihm mit Schmeichelei unterworfen haben, und ihre Zeit würde ewig gewesen sein;
16 und mit dem Fette des Weizens würde er es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich gesättigt haben.
Psalmen 82
1 Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung Gottes, inmitten der Götter richtet er.
2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Person der Gesetzlosen ansehen? (Sela.)
3 Schaffet Recht dem Geringen und der Waise; dem Elenden und dem Armen lasset Gerechtigkeit widerfahren!
4 Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen!
5 Sie wissen nichts und verstehen nichts, in Finsternis wandeln sie einher: es wanken alle Grundfesten der Erde.
6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle!
7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen.
8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du wirst zum Erbteil haben alle Nationen.
Psalmen 83
1 Ein Lied, ein Psalm. Von Asaph. Gott, schweige nicht; verstumme nicht und sei nicht stille, o Gott!
2 Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt.
3 Wider dein Volk machen sie listige Anschläge, und beraten sich wider deine Geborgenen.
4 Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, daß sie keine Nation mehr seien, daß nicht mehr gedacht werde des Namens Israel!
5 Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wider dich gemacht:
6 Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter,
7 Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus;
8 auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. (Sela.)
9 Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bache Kison;
10 die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden!
11 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Herrscher!
12 Weil sie gesagt haben: Lasset uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes!
13 Mein Gott, mache sie gleich einem Staubwirbel, gleich Stoppeln vor dem Winde!
14 Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie eine Flamme die Berge entzündet,
15 also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg!
16 Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jahwe, suchen!
17 Laß sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer, und mit Scham bedeckt werden und umkommen,
18 und erkennen, daß du allein, dessen Name Jahwe ist, der Höchste bist über die ganze Erde!
Psalmen 84
1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Jahwe der Heerscharen!
2 Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwes; mein Herz und mein Fleisch rufen laut nach dem lebendigen Gott.
3 Selbst der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt . . . deine Altäre, Jahwe der Heerscharen, mein König und mein Gott!
4 Glückselig, die da wohnen in deinem Hause! Stets werden sie dich loben. (Sela.)
5 Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind!
6 Durch das Tränental gehend, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
7 Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion.
8 Jahwe, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet; nimm zu Ohren, du Gott Jakobs! (Sela.)
9 Du, unser Schild, sieh, o Gott; und schaue an das Antlitz deines Gesalbten!
10 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen.
11 Denn Jahwe, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jahwe geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.
12 Jahwe der Heerscharen! Glückselig der Mensch, der auf dich vertraut!
Psalmen 85
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Jahwe, du hast Gunst erzeigt deinem Lande, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet;
2 du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. (Sela.)
3 Du hast zurückgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewendet von der Glut deines Zornes.
4 Führe uns zurück, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende!
5 Willst du ewiglich wider uns zürnen? Willst du deinen Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht?
6 Willst du uns nicht wieder beleben, daß dein Volk sich in dir erfreue?
7 Laß uns, Jahwe, deine Güte sehen, und dein Heil gewähre uns!
8 Hören will ich, was Gott, Jahwe, reden wird; denn Frieden wird er reden zu seinem Volke und zu seinen Frommen, – nur daß sie nicht zur Torheit zurückkehren!
9 Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit wohne in unserem Lande.
10 Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt.
11 Wahrheit wird sprossen aus der Erde, und Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel.
12 Auch wird Jahwe das Gute geben, und unser Land wird darreichen seinen Ertrag.
13 Die Gerechtigkeit wird vor ihm einhergehen und ihre Tritte zu seinem Wege machen.
Psalmen 86
1 Ein Gebet. Von David. Neige, Jahwe, dein Ohr, erhöre mich! Denn ich bin elend und arm.
2 Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm; rette du, mein Gott, deinen Knecht, der auf dich vertraut!
3 Sei mir gnädig, Herr! Denn zu dir rufe ich den ganzen Tag.
4 Erfreue die Seele deines Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele.
5 Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen.
6 Nimm zu Ohren, Jahwe, mein Gebet, und horche auf die Stimme meines Flehens!
7 Am Tage meiner Bedrängnis werde ich dich anrufen, denn du wirst mich erhören.
8 Keiner ist wie du, Herr, unter den Göttern, und nichts gleich deinen Werken.
9 Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen.
10 Denn groß bist du und Wunder tuend, du bist Gott, du allein.
11 Lehre mich, Jahwe, deinen Weg: ich werde wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens.
12 Ich will dich priesen, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich.
13 Denn deine Güte ist groß gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem untersten Scheol.
14 Gott! Übermütige sind wider mich aufgestanden, und der Gewalttätigen Rotte trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt.
15 Du aber, Herr, bist ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit.
16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem Knechte deine Kraft und rette den Sohn deiner Magd!
17 Erweise mir ein Zeichen zum Guten, daß meine Hasser es sehen und beschämt werden, weil du, Jahwe, mir geholfen und mich getröstet hast.
Psalmen 87
1 Von den Söhnen Korahs, ein Psalm, ein Lied. Seine Gründung ist auf den Bergen der Heiligkeit;
2 Jahwe liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs.
3 Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. (Sela.)
4 Erwähnen will ich Rahabs und Babels bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus samt Äthiopien: dieser ist daselbst geboren.
5 Und von Zion wird gesagt werden: Der und der ist darin geboren; und der Höchste, er wird es befestigen.
6 Jahwe wird schreiben beim Verzeichnen der Völker: Dieser ist daselbst geboren. (Sela.)
7 Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir!
Psalmen 88
1 Ein Lied, ein Psalm von den Söhnen Korahs; dem Vorsänger, nach Machalath Leannoth; ein Maskil, von Heman, dem Esrachiter. Jahwe, Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrieen und des Nachts vor dir.
2 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien!
3 Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol.
4 Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat;
5 unter den Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst; denn sie sind von deiner Hand abgeschnitten.
6 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen.
7 Auf mir liegt schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. (Sela.)
8 Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Greuel gesetzt; ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen.
9 Mein Auge verschmachtet vor Elend; zu dir, Jahwe, habe ich jeden Tag gerufen, zu dir habe ich meine Hände ausgebreitet.
10 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Schatten aufstehen, dich preisen? (Sela.)
11 Wird deine Güte erzählt werden im Grabe, im Abgrund deine Treue?
12 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit in dem Lande der Vergessenheit?
13 Ich aber, Jahwe, schreie zu dir, und am Morgen kommt mein Gebet dir zuvor.
14 Warum, Jahwe, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir?
15 Elend bin ich und verscheidend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin verwirrt.
16 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet.
17 Sie haben mich umringt wie Wasser den ganzen Tag, sie haben mich umgeben allesamt.
18 Freund und Genossen hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis.
Psalmen 89
1 Ein Maskil; von Ethan, dem Esrachiter. Die Gütigkeiten Jahwes will ich besingen ewiglich, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde kundmachen deine Treue.
2 Denn ich sagte: Auf ewig wird die Güte gebaut werden; die Himmel, in ihnen wirst du feststellen deine Treue.
3 Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten gemacht, habe David, meinem Knechte, geschworen:
4 „Bis in Ewigkeit will ich feststellen deinen Samen, und auf alle Geschlechter hin bauen deinen Thron.“ (Sela.)
5 Und die Himmel werden deine Wunder preisen, Jahwe, und deine Treue in der Versammlung der Heiligen.
6 Denn wer in den Wolken ist mit Jahwe zu vergleichen? Wer ist Jahwe gleich unter den Söhnen der Starken?
7 Er ist ein Gott, gar erschrecklich in der Versammlung der Heiligen, und furchtbar über alle, die rings um ihn her sind.
8 Jahwe, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, o Jah? Und deine Treue ist rings um dich her.
9 Du beherrschest des Meeres Toben; erheben sich seine Wogen – du stillest sie.
10 Du hast Rahab zertreten wie einen Erschlagenen; mit deinem starken Arme hast du deine Feinde zerstreut.
11 Dein sind die Himmel und dein die Erde; der Erdkreis und seine Fülle, du hast sie gegründet.
12 Norden und Süden, du hast sie erschaffen; Tabor und Hermon jubeln in deinem Namen.
13 Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, hoch deine Rechte.
14 Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Grundfeste; Güte und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.
15 Glückselig das Volk, das den Jubelschall kennt! Jahwe, im Lichte deines Angesichts wandeln sie.
16 In deinem Namen frohlocken sie den ganzen Tag, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.
17 Denn die Zierde ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird erhöht werden unser Horn.
18 Denn Jahwe ist unser Schild, und der Heilige Israels unser König.
19 Dazumal redetest du im Gesicht von deinem Frommen und sagtest: Hilfe habe ich auf einen Mächtigen gelegt, ich habe einen Auserwählten erhöht aus dem Volke.
20 Ich habe David gefunden, meinen Knecht – mit meinem heiligen Öle habe ich ihn gesalbt –
21 mit welchem fest bleiben soll meine Hand, und mein Arm soll ihn stärken.
22 Nicht soll ihn drängen der Feind, und der Sohn der Ungerechtigkeit ihn nicht bedrücken;
23 und ich will seine Bedränger vor ihm zerschmettern, und seine Hasser will ich schlagen.
24 Und meine Treue und meine Güte werden mit ihm sein, und durch meinen Namen wird sein Horn erhöht werden.
25 Und ich will seine Hand an das Meer legen, und seine Rechte an die Ströme.
26 Er wird mir zurufen: Mein Vater bist du, mein Gott, und der Fels meiner Rettung!
27 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige der Erde.
28 Ewig will ich ihm meine Güte bewahren, und mein Bund soll ihm fest bleiben.
29 Und ich will seinen Samen einsetzen für immer, und seinen Thron wie die Tage der Himmel.
30 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in meinen Rechten,
31 wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten,
32 so werde ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung, und mit Schlägen ihre Ungerechtigkeit.
33 Aber meine Güte werde ich nicht von ihm weichen lassen, und nicht verleugnen meine Treue.
34 Nicht werde ich entweihen meinen Bund, und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen.
35 Einmal habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit: Wenn ich dem David lüge!
36 Sein Same wird ewig sein, und sein Thron wie die Sonne vor mir;
37 ewiglich wird er feststehen wie der Mond; und der Zeuge in den Wolken ist treu. (Sela.)
38 Du aber hast verworfen und verstoßen, bist sehr zornig gewesen gegen deinen Gesalbten;
39 Du hast verworfen den Bund deines Knechtes, hast zu Boden entweiht seine Krone;
40 Du hast niedergerissen alle seine Mauern, hast seine Festen in Trümmer gelegt.
41 Es haben ihn beraubt alle, die des Weges vorübergehen; er ist zum Hohn geworden seinen Nachbarn.
42 Du hast erhöht die Rechte seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde;
43 auch hast du zurückgewandt die Schärfe seines Schwertes, und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampfe;
44 Du hast aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron;
45 Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach hast du ihn bedeckt. (Sela.)
46 Bis wann, Jahwe, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm?
47 Gedenke, was meine Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast!
48 Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird seine Seele befreien von der Gewalt des Scheols? (Sela.)
49 Wo sind, o Herr, deine früheren Gütigkeiten, die du David zugeschworen hast in deiner Treue?
50 Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, daß ich in meinem Busen trage den Hohn all der vielen Völker,
51 womit deine Feinde gehöhnt haben, Jahwe, womit sie gehöhnt haben die Fußstapfen deines Gesalbten!
52 Gepriesen sei Jahwe ewiglich! Amen, ja, Amen!